Erzählen Sie uns doch zu Beginn etwas über sich selbst.
Ich heiße Romina Luhowyj, ich bin 27 Jahre alt und als Jobfux an dieser Schule angestellt.
Wie ist Ihre genaue Berufsbezeichnung?
Ich bin Jobfüxin und habe den Beruf der Diplom-Sozialwissenschaftlerin an der Universität in Landau studiert.
Wie sind Sie an die COR+ gekommen?
Durch die interessante Stellenausschreibung als Jobfux an der Carl-Orff-Realschule Plus in Bad Dürkheim fühlte ich mich direkt angesprochen. Da habe ich mich dann gleich beworben.
Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Besonders finde ich die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen sowie mit den Betrieben „toll“ und spannend. (Frau Luhowyj lacht). Außerdem ist meine Arbeit immer sehr abwechslungsreich und dank unserer Schulleitung, die offen für Neues ist, kann ich meine Ideen in die Tat umsetzten und dadurch neue Projekte für euch starten.
Welche Aufgaben haben Sie an unserer Schule alles?
Ich betreue die Klassen 8 bis 10 und helfe ihnen zum Beispiel bei der Suche nach einem Praktikum oder nach einem Praxistag. Den Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen helfe ich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einem Ausbildungsbetrieb. Zudem gebe ich ihnen hilfreiche Tipps für das Bewerbungsschreiben, trainiere mit den Jugendlichen intensiv Einstellungstests und bereite sie umfassend auf Vorstellungsgespräche vor.
Inwieweit unterstützen Sie die Schülerinnen und Schüler?
In erster Linie gebe ich „Hilfe zur Selbsthilfe“. Das heißt, ich unterstütze und korrigiere sie hauptsächlich. Denn es ist fürs spätere Berufsleben auch wichtig, selbstständig zu werden.
Was sind Ihre Ziele mit Ihrer Arbeit?
Ich möchte den Schülerinnen und Schülern einen Ausbildungsplatz oder weiterführenden Schulplatz vermitteln und ihnen bei der Umsetzung ihres beruflichen Traumes zur Seite stehen.
Für wie viele Jugendliche sind Sie an unserer Schule verantwortlich?
Das weiß ich jetzt leider spontan nicht ganz genau, aber ich betreue acht bis zehn Klassen dieser Schule, was zusammen 477 Schüler sind.
Gibt es ein solches Angebot nur an unserer Schule oder auch an anderen?
Es gibt viele Schulen in Rheinland-Pfalz, an denen Jobfüxe tätig sind, aber leider keine mehr im näheren Umfeld.
Ist es schwer für Sie, eigene Projekte durchzusetzen?
Nein, dank unserer Schulleitung, die neuen Ideen immer sehr positiv gegenübersteht, konnte ich meine Projekte alle durchsetzen.
Welche Projekte haben Sie, seit Sie bei uns sind, bereits durchgesetzt und welche planen Sie noch?
Mein letztes Projekt war die Jobbörse, an der die 9. und 10. Klassen teilnahmen und die Veranstaltung mit viel Interesse angingen. Im Moment bin ich dabei, meine eigene Homepage zu erstellen, damit die Schülerinnen und Schüler auch wenn ich mal gerade nicht ansprechbar bin an die neusten und wichtigsten Informationen kommen können. Auch von zu Hause aus sollen diese Infos so abrufbar sein.
Welche Berufe interessieren die Schülerinnen und Schüler unserer Schule besonders?
Viele Jugendliche sind vom öffentlichen Dienst begeistert. Dennoch gibt es weiterhin die Trennung zwischen „Mädchenberufen“ und „Jungenberufen“. Daher wollen viele Mädchen eher den Beruf der Krankenpflegerin und oder Erzieherin erlernen als Jungs. Die Jungs wählen eher technische Berufe.
Was sagen Sie zu dem Interesse der Schülerinnen und Schüler an einem Ausbildungsplatz gleich nach der Schulzeit?
Einige Schüler interessieren sich nicht so sehr für eine Ausbildung, da immer noch der weit verbreitete Aberglaube besteht, dass man den nächsthöheren Bildungsabschluss nur bekommt, wenn man Abitur auf einem Gymnasium macht. Dies ist allerdings nicht der Fall. Denn während der Ausbildung kann man in vielen Berufen ebenfalls den nächsthöheren Schulabschluss bekommen, zum Beispiel durch das Absolvieren der Fachhochschulreife begleitend zur Berufsausbildung. Viele Jugendliche machen Abitur, obwohl sie später nicht studieren wollen und so verschenken sie oft wichtige Zeit ihres Lebens.
Was würden Sie persönlich den Schülern empfehlen: Schule oder Ausbildung?
Dies kommt ganz auf den Schüler an, welche Interessen und Noten er hat.
Was sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit den Jugendlichen an unserer Schule?
Bisher eigentlich habe ich nur Positives erfahren, wenn sie freiwillig zu mit gekommen sind. Sie waren immer sehr freundlich und aufgeschlossen.
Wie sind Sie auf die Idee mit der Ausbildungsmesse gekommen?
Es gibt bereits etwas Ähnliches, das abends für Eltern stattfindet, die dann als „Berufswahlbegleiter“ fungieren. Ich wollte etwas Ähnliches machen, aber ohne Eltern, nur für Schülerinnen und Schüler. Eine Messe, die mittags stattfindet und gezielt die Interessen der Jugendlichen berücksichtigt.
Wie kommen Sie an die Informationen zu den einzelnen Berufen und Betrieben?
Meine Informationen beziehe ich aus Betriebskontakten, Büchern der Agentur für Arbeit sowie Stellenangeboten aus dem Internet und von Jobbörsen.
Möchten Sie den Schülern noch etwas sagen?
Ich möchte mich herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken und freue mich, auf das, was noch kommt.
Welche Frage haben Sie in unserem Interview vermisst:)?
Ich habe eigentlich keine Fragen in eurem Interview vermisst, da die Fragen sehr umfangreich waren und die wichtigsten Gebiete meiner Arbeit abgedeckt haben.
Vielen Dank für das informative Interview, das den Schülerinnen und Schülern sicherlich von Nutzen sein wird.
Gern geschehen! Falls noch Fragen offen sind, bin ich gerne bereit, diese zu beantworten.
Im nächsten Artikel werdet ihr noch mehr über die Arbeit der JobFüxe an den Schulen erfahren. Außerdem gibt es einen Artikel über die Jobbörse, die Frau Luhowyj organisiert hat.
von Samantha Rizzo und Christina Weisbrodt 10c