Gehst du heute noch on?“
„Ja, um drei. Bis dann“
Das könnte jeder sein. Ist doch schön, einfach mit dem besten Freund oder der besten Freundin über ICQ zu schreiben. Man kann die Hausaufgaben zusammen machen, ohne das Telefon zu blockieren. Danach meldet man sich noch bei Facebook oder Schüler VZ an, weil mir jemand ein Bild geschickt hat. Ihr seid im Netz der „Social Networks“. Wie bitte?
„Social“ hat die gleiche Bedeutung wie das deutsche „sozial“. Es bedeutet, dass du dich in der Gesellschaft mit z.B. Freunden triffst und somit an ihr teilnimmst bzw. in die Gesellschaft integrierst.
„Network“ heißt als Nomen „Netzwerk“, als Verb „vernetzen“. Somit ist mit „Social Network“ gemeint, dass ihr euch in einem Internetportal vernetzt, um euch mit Freunden zu treffen.
Nur leider gibt es in einem „Social Network“ nicht nur nette oder soziale Menschen, sondern leider auch welche, die euch was Schlechtes wollen, damit sie einen Vorteil haben.
Wenn ihr bei Schüler VZ schreibt, dass ihr Max Mustermann heißt und in dem Musterweg 1 in Musterhausen wohnt, am 01.01.1998 in XYZ-Stadt geboren seid, bekommt ihr wenn ihr 18 seid, einen Haufen von Werbungen und Zeitschrift, die ihr nicht braucht.
Ein weiteres Problem sind die wunderschönen Kettenbriefe. Jeder kennt das: Da kommt im Nachrichtendienst irgendwann die Nachricht, dass du diesen Brief weiterleiten musst, um nicht für Schüler VZ oder ICQ zu bezahlen. Ich sage: NICHT ANTWORTEN! Bei ICQ kann sich, wenn ihr diesen Brief kopiert, ein Virus verstecken, der euren Computer lahm legt. Und wenn ihr erst einen Virus habt, bekommt man den nicht so schnell herunter. Wenn ihr ein WLAN-Netz habt, kann der Virus zum Beispiel durch das Netz andere Computer befallen, wie den deines Vaters. Dort liegt ein Kontoauszug oder der PIN fürs Bankkonto. Sollte so etwas in falsche Hände kommen, ist das Konto eurer Eltern sehr schnell leer. Außerdem solltet ihr NIEMALS Personen bei ICQ annehmen, die ihr nicht kennt. Meistens sind die nicht aufs Plaudern aus, sondern auf die Daten auf eurem Computer.
Fotos von eurer letzten Feier oder dem Wurstmarkt sind schön anzuschauen. Bestimmt schreibt einer noch einen netten Kommentar darüber. So etwas gehört da aber auch nicht unbedingt rein, vor allem wenn man sich selbst mit der Wodkaflasche oder dem neusten Bauchnabelpiercing zeigt. Irgendwann wollt ihr euch bei einem Unternehmen bewerben und werdet abgelehnt, weil ihr unbedingt die Sonntagsfeierei auf „YouTube“ hochladen musstet. Unternehmen schauen sich Profile in den Netzwerken an. Und die tun das bestimmt nicht, um so zu sehen, wie gut man feiern kann.
Mein Tipp: Sagt nicht so viel über euch. Ein Bild von euch im Profil ist schon zu viel. Lieber etwas weniger, man muss ja nicht alles wissen. Nicht auf Kettenbriefe antworten, keine unbekannten Leute annehmen und nicht so viel über sich schreiben, dann passiert euch zu 99% nichts. Und achtet vor allem auf eure Sicherheitseinstellungen. Seht zu, dass nur Leute, die ihr auch wirklich kennt, Zugriff auf eure Informationen und vor allem eure Bilder haben.
Überlegt euch gut, ob Fremde die Fotos, die ihr dort habt, sehen sollen bzw. die Infos dort kennen sollten. Die Grafik unten zeigt, wie schnell Daten an Fremde gelangen können!
von Oliver Thiel, ehemals 10a (Artikel aus der letzten Print-Ausgabe)